Was kann man aus der Motivations-Perspektive unternehmen, um die Leistung eines Teams in den „Hochleistungs“-Bereich zu steigern? – Ein paar Gedanken am Beispiel der Frauen-Fußball-WM und eines Artikel der Financial Times Deutschland.
Der Artikel der FTD dreht sich um den Slogan „Jedes Projekt braucht eine Marke!“ und Möglichkeiten, ein Projekt zur Marke aufzubauen. Was dort geschrieben steht ist nützlich, und gleichzeitig fehlt mir für ein Hochleistungsteam noch etwas; etwas über eine Marke hinaus fehlt. Spüren Sie es auch?
Im Gegensatz dazu stehen zwei Zitate aus der Fußball-Nationalmannschaft. Zunächst hilft uns die Antwort einer Spielerin auf eine Interview-Frage auf die Spur. Die Frage lautete: „Wofür sind Sie dankbar?“
Für meine Teamkameradinnen und meine Freunde
Auch ohne Ihnen jetzt die Frage „Für welche Ihrer Teamkameradinnen und Teamkameraden sind Sie dankbar?“ zu stellen ist aus diesem Zitat sofort klar, was das gewisse Etwas ist: Es geht um die Menschen um uns herum, die mit ihren mehr oder weniger erwünschten Stärken mit uns an einem Strang ziehen und mit uns ein gemeinsames Ziel erreichen wollen. Die Menschen, die das Team ausmachen, stehen im Vordergrund. Es geht um uns.
Und ich kann sagen, dass ich in allen Hochleistungsumgebungen, in denen ich bisher gearbeitet habe, für jedes einzelne Teammitglied dankbar war, und weil ich diese Menschen so sehr schätze bin ich auch heute noch bei jedem dieser Teams stolz, dass ich dabei sein durfte, egal ob Freizeit oder Beruf. Auch wenn ich jetzt daran denke fühle ich mich richtig gut. Erinnern Sie sich an Ihre eigenen Hochleistungsphasen. Manche können sich besser erinnern, wenn sie an gestern denken, dann an letzte Woche, dann an letzten Monat, und in jedem Zeitabschnitt die besten Erlebnisse von Zusammenhalt hervorheben, bis sie in ihrer Jugend und Kindheit angekommen sind. Andere erinnern sich besser, indem sie in ihrer Kindheit und Jugend anfangen, und die Erlebnisse sammeln, und nach einigen Augenblicken bei letztem Monat, letzter Woche, gestern und heute ankommen. Jedenfalls, wenn Sie so zurückdenken: bei welchem Ihrer Teams haben Sie ein richtig gutes, positives Gefühl von Zusammenhalt? Dieses Gefühl kann Ihr Kompass sein, der Ihnen die richtige Richtung sagt.
Denn es geht um die Einstellung von uns allen – und in aller Bescheidenheit zuallererst um meine eigene beziehungsweise Ihre eigene Einstellung – zum Team und seinem Auftrag. Ich mag, was Celia Okoyino da Mbabi sagte:
„Glauben Sie mir, […] da hätte ich mich auch ins Tor gestellt. „
Es sind nur wenige Worte, und auf einmal tritt eine glühende Begeisterung zum Vorschein, Celia will spielen, sie will gewinnen, sie will ihr Bestes geben, und dafür steckt sie auch einen Schienbeinbruch weg. Ein Hochleistungsteam braucht Begeisterung; Professionalität genügt nicht. Brennen für die Aufgabe, Ungeduld, das sprichwörtliche „Scharren mit den Hufen“ – wie vor einem Fußball-WM-Spiel – zeichnet diejenigen Teams aus, die die Bezeichnung „Team“ verdienen. Wo ein Thema mich begeistert, färbt diese Begeisterung in all ihrer Intensität auf alle anderen ab. Jetzt, im Rückblick, ist das eines der zentralen Merkmale meiner Erfolge: Von Aufträgen, die sich in der Zukunft als erfolgreiche Hochleistungs-Arbeiten herausstellten, war ich von Anfang an begeistert. Ist Ihnen bewusst, wie Sie in Ihrer subjektiven Wahrnehmung mittelmäßige Aufgaben von der Königsklasse unterscheiden? Wie konsequent setzen Sie diese Erkenntnis um? Wie lassen Sie Ihre Begeisterung für Ihre Arbeit wachsen?
Ein Hochleistungsteam fängt bei Ihnen an: Tun Sie mehr und mehr, wovon Sie begeistert sind